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14.03.2025
Mit Naturkost Erfurt zu Besuch in Frankreich
Seit vielen Jahren arbeiten wir mit Naturkost Erfurt zusammen. Uns verbindet eine lange Partnerschaft - denn wir kaufen für unseren Lieferservice in Erfurt ein. Gleichzeitig ist unser Mahlitzscher landwirtschaftlicher Betrieb Erzeuger und so verkaufen wir neben unserer Milch auch zahlreiche Gemüsekulturen an Naturkost Erfurt.
Partnerschaften mit Anbauverbänden, Landwirten oder regional verorteten Großhändlern pflegt Naturkost Erfurt in ganz Europa. Für uns gab es nun Anfang März die Gelegenheit, auf einer kurzen Reise an die bretonische Atlantikküse, einige der Menschen kennenzulernen, die hinter diesen Partnerschaften stecken. Wir waren zu Gast in und um Roscoff, bei großen Gemüsebauern und kleineren Familienbetrieben. Außerdem haben wir zwei regionale Großhändler besucht und konnten Einblicke in deren Lagertechnik, Abpacklinien und Gemüsevielfalt bekommen.
Warum eigentlich Blumenkohl?
Innerhalb von knapp zwei Tagen sind wir an unzähligen Kohl-, Zwiebel- und Artischockenfeldern vorbeigefahren. Wir haben Einblicke in den Anbau von Salaten und Kartoffeln bekommen, durften einem Landwirt bei der Blumenkohlernte über die Schultern schauen. Denn vor allem für Kohl bietet das rauhe Klima der Bretagne besonders gute Bedingungen: Die Böden sind nährstoffreich & schwer, der Wind hält Insekten fern und Regen fällt genügend. So ist es nur selbstverständlich, dass sich innerhalb des Anbauverbandes Biobreizh zahlreiche Gemüsebauern auf Kohl bzw. Blumenkohl spezialisiert haben. Es war faszinierend zu sehen, wie die Mitarbeitenden die Reife eines Kohlkopfes mit nur einem Blick feststellten und mit zwei gezielten Schnitten einmal der Kopf von der Pflanze und die großen Blätter des Blumenkohls gekappt wurden.
Von unseren Gärtnereikolleginnen wissen wir, dass der Anbau von Kohl hier in Sachsen besonders viel Aufmerksamkeit braucht, viele Schädlinge haben sich auf den Kohl spezialisiert und erschweren d en Anbau, der bei uns selbstverständlich ohne Spritzmittel stattfindet.
Reif für die Insel?
Für ein paar Stunden waren wir außerdem auf der Ile de Batz, einer kleinen Insel, die vor Roscoff liegt. Im Vergleich zum Festland ist der Boden dort sandig. Es ist noch ein bisschen windiger & das Wetter unbestimmter. Die Temperaturen fallen aber fast nie unter 0°C und auch im Winter ist es sehr mild. Es ist dort also das ganze Jahr über Saison und es gibt keine - wie bei uns - Winterpause, in der wir dann unser Lagergemüse aufbereiten. Auf der Ile de Batz gab es also schon fast erntereifen Kohlrabi und die Frühkartoffeln haben auch schon aus dem Boden geschaut.
Auf dem Tisch? Muscheln, Algen & mehr
Begleitet war unsere Exkursion immer von großzügigen Verkostungen: Blumenkohl als Rohkost stand genauso auf dem Speiseplan wie Bioalgen oder typisch bretonische Galette (Pfannkuchen aus Buchweizenteig, herzhaft gefüllt.) Für die Bretagne typisch ist außerdem Cidre - Apfelwein, der zu fast jeder Tagezeit angeboten & und getrunken wird :-)
Besonders in Erinnerung wird uns ein typisch französisches Abendessen bleiben: Wir wurden mit einer üppigen Vorspeise verwöhnt, nach der ein Teller Meeresfrüchte folgte. Der hat uns zugegebenermaßen etwas herausgefordert, den dazu gereichten Teller mit dem notwendigen Besteck haben wir erst nach und nach verstanden :-) Zum Abschluss folgte Käse und danach gab es noch ein Dessert.
Alles in Allem war die Reise ein toller Einblick in einen Teil der Landwirtschaft Frankreichs, sowie der dazugehörigen Vermarktungswege. Es ist für uns immer wertvoll, zu sehen & zu wissen, wo etwas herkommt, denn wir wollen das weitergeben!
Übrigens heißt Blumenkohl auf französisch "chou fleur" (gesprochen ungefähr "schu flör") - klingt schön, oder?