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20. Oktober 2025
Warum Schokolade teurer wird
Sicher haben Sie gemerkt, dass Schokolade in der letzten Zeit teurer geworden ist. Vor allem jetzt in der Vorweihnachtszeit, in einer Zeit wo gern Schokolade genascht und mit Kakao gebacken wird zeigt sich das deutlich.
Zwischen 2023 und 2025 hat sich der Kakaopreis verdoppelt – und das macht sich deutlich im Preis für Schokolade bemerkbar. Der Hersteller Vivani berichtet sogar von einem vier- bis fünffachen Anstieg beim Einkauf von Rohkakao. Da der Preis für konventionellen Kakao mittlerweile nahezu auf dem Niveau von Bio-Kakao liegt, wird der Zugang zu hochwertigen Rohstoffen für Biohersteller zunehmend schwieriger. Deutschland gehört zu den größten Exporteuren von Schokoladenprodukten weltweit. Kakao ist daher nicht nur ein Genussmittel, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
Die wichtigsten Gründe für die Preisexplosion
Die sensible Kakaopflanze
Die Kakaopflanze ist äußerst empfindlich und benötigt ein ausgewogenes Verhältnis von Wärme und Feuchtigkeit. Schon kleine Abweichungen im Klima oder in der Pflege können zu Ernteausfällen führen. Das macht den Anbau – besonders unter den Bedingungen des Klimawandels – zur Herausforderung.
Bio- vs. konventioneller Anbau
Im konventionellen Anbau wächst Kakao meist in Monokulturen. Diese sind jedoch anfällig für Schädlinge, Pilze und Wetterextreme. Bio-Kakao hingegen wird oft in Mischkulturen mit hoher Biodiversität angebaut. Diese Anbaumethode ist widerstandsfähiger, nachhaltiger und besser an wechselnde Umweltbedingungen angepasst. Ein Beispiel dafür ist Sierra Leone, eines der wichtigsten Anbauländer für Bio-Kakao. Dort arbeiten viele Kleinbäuerinnen und -bauern nach Naturland-Richtlinien und sind in Kooperativen organisiert – das stärkt nicht nur die ökologische, sondern auch die soziale Nachhaltigkeit.
Einige Hersteller setzen zudem auf langfristige Partnerschaften mit Kakaobauern und engagieren sich in direkten Anbauprojekten. Sie bieten Schulungen an und investieren vor Ort. Doch auch diese Maßnahmen stoßen an Grenzen, denn klimabedingte Ernteausfälle nehmen weiter zu.
Politisches Engagement
Übrigens: Auch die deutsche Bundesregierung setzt sich für einen nachhaltigeren Kakaosektor ein. Mit einem 10-Punkte-Plan werden gezielt Initiativen für ökologischen und klimafreundlichen Kakaoanbau gefördert. Ziel ist es, den Anteil verantwortungsvoll erzeugten Kakaos in den Lieferketten zu erhöhen und gleichzeitig dessen Verfügbarkeit und Qualität langfristig zu sichern – auch angesichts der zunehmend störanfälligen globalen Lieferketten.
Die Preisentwicklung bei Kakao ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie eng Klimakrise, Landwirtschaft, Handel und Konsum miteinander verwoben sind. Ob Bio oder konventionell: Die Zukunft des Kakaos hängt entscheidend davon ab, wie resilient die Anbaumethoden und Lieferketten gestaltet werden – ökologisch, sozial und politisch.